Milch-Creme

Wenn sich Gäste ankündigen, dann kaufe ich doch immer Kuhmilch für den Kaffee, obwohl wir selber normalerweise keine mehr trinken. Und meistens bleibt einiges übrig, weshalb ich letztens nach Rezepten zur Verwertung als Creme gesucht hab. Zum Essen wohlgemerkt … hängengeblieben bin ich allerdings bei Hautcremen aus Milch, die wirklich ganz einfach herzustellen und sehr angenehm anzuwenden sind.

Man nehme:

1 Teil Milch (Zimmertemperatur)
ca. 2 Teile Öl (Kräuterauszüge mit den gewünschten Wirkstoffen, ebenfalls Zimmertemperatur)
ein paar Tropfen ätherisches Öl
ev. ein bisschen Kokosmus (Sonnenschutzfaktor!)

1 hohes Rührglas
1 Stabmixer

Kräuterauszüge in Öl hab ich ja meistens in rauen Mengen auf Vorrat. Für mein erstes Experiment hab ich mich für Birke, Labkraut und Steinklee entschieden, die ich zu etwa gleichen Teilen gemischt habe (ca. 100 ml). Zur Wirkung hab ich mir folgendes gedacht:

  • Birke: Generell sehr gute Wirkung bei trockener, schuppiger Haut und auch hartnäckigen Hautkrankheiten.
  • Labkraut: Wundheilend, reinigt die Lymphgefäße.
  • Steinklee:Gut für die Gefäße, gegen Krampfadern und Blutergüsse.

Zuerst hab ich 50 ml zimmerwarme Milch etwa 2 Minuten mit dem Stabmixer verquirlt und dann tropfenweise die Ölmischung geduldig untergerührt. Das dauert relativ lange, und die Creme bekommt erst gegen Ende des Vorgangs eine feste, geschmeidige Konsistenz. Man muss hier wirklich Geduld haben. Rührt man das Öl zu schnell ein, so emulgiert es schlecht oder gar nicht.

Am Ende hab ich noch etwas Kokosmus eingerührt. Von der Dame in unserem Veggiefriends-Laden hab ich erfahren, dass das Zeug einen Sonnenschutzfaktor von 20 hat, wenn man es auf die Haut aufträgt – also rein damit. Und zudem riecht das Mus wirklich unglaublich gut. 🙂

Die Haltbarkeit dieser Creme ist natürlich sehr beschränkt. Etliche Tropfen ätherisches Öl können diese jedoch nicht unerheblich verbessern, weshalb ich am Ende noch etwas Zitrusöl eingerührt habe. Nichtsdestotrotz gehört diese Creme aber unbedingt in den Kühlschrank.

Ich hab sie natürlich gleich probiert und bin echt begeistert. Sie zieht ein, hinterlässt ein angenehmes Gefühl auf der Haut und schafft es sogar, meine extrem trockenen, (sonnen-)strapazierten Unterarme zu pflegen. Ich denke, gekauft werden Körperlotionen in Zukunft nicht mehr, sondern bei Bedarf einfach frisch selbstgemacht – sofern Kuhmilch im Haus ist.  😉