Dieses Wochenende hab ich wieder einmal etwas Neues gelernt und war mit Mama auf einem Zwirnknopfkurs in der Wollwerkstatt am Myrahof, wo ich vor rund einem Jahr auch das Spinnen gelernt habe. Patrizia Schwarzbauer hat uns die grundlegenden Techniken im Nu beigebracht, sodass wir unseren zweiten Knopf schon selbstständig nähen konnten.
Man nehme einen Aluring in der entsprechenden Größe, 10er Häkelgarn in verschiedenen Farben, eine Sticknadel, eine Schere und los geht’s.
Unser erstes Werkstück war ein klassischer Sternknopf auf einer Ringgröße von 30 x 36 mm. Aus diesem Grundmuster kann man im Prinzip alle anderen Vorlagen ableiten, wenn man die Basistechniken beherrscht.
Der erste Arbeitsgang nennt sich Aufschlag, wobei man vom Knäuel weg den Ring in regelmäßigen Abständen gegen den Uhrzeigersinn umwickelt. Den Faden vernäht man in der Mitte auf der Rückseite des Knopfes, wo sich die Stege treffen, und schlägt gleichzeitig einen neuen in einer anderen Farbe an, mit dem man den zweiten Arbeitsschritt des Anlegens ausführt.
Jeweils links der Stege der Vorrunde legt man den Faden unten („6 Uhr“) und am zweiten Steg rechts oben („2 Uhr“) reihum an, bis jede Fadengruppe der Vorrunde links und rechts mit einem andersfarbigen Faden umgeben ist. Der Faden wird daraufhin abgeschnitten und wiederum hinten mittig vernäht.
In einer dritten Runde kann man das Anlegen bei „6 Uhr“ und „3 Uhr“ reihum wiederholen, am besten mit einer Akzentfarbe.
Den letzten Arbeitsschritt stellt das Abbinden dar, bei dem die äußeren Zwischenräume mit Schlingstichen gefüllt und gleichzeitig die Fadengruppen zusammengefasst und abgebunden werden. Hier wird nicht mehr vom Knäuel, sondern mit einem etwa armlangen Faden und Nadel gearbeitet. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, die Knöpfe zu finalisieren, wie die Vielfalt an verschiedenen Vorlagen zeigt, wobei jedoch alle aus diesen Grundtechniken abgeleitet werden können.
Den zweiten Knopf haben wir, wie gesagt, bereits ohne Hilfe alleine gefertigt, und zumindest ich war dann auch schon etwas schlauer in der Farbwahl:
Leider hab ich während des Kurses selber die einzelnen Arbeitsschritte nicht dokumentiert und auch im Internet keine wirklich schlüssigen Anleitungen gefunden, aus denen man die entsprechenden Techniken im Detail gut ableiten kann. Ich werde einfach in den nächsten Wochen die Entstehung meines nächsten selbstgemachten Zwirnknopfs festhalten und das Ergebnis hier verlinken.
Eine schöne Seite mit vielen Anregungen zum Thema gibt es hier: http://zwirnknoepfe.jimdo.com/, insbesondere auf dieser Seite: http://zwirnknoepfe.jimdo.com/do-it-yourself/.
Eine Unmenge an verschiedenen Knopftechniken wird auf dieser russischen Seite vorgestellt: http://www.livemaster.ru/topic/1324975-znamenitye-dorset-buttons-istoriya-primenenie-tehnologii-izgotovleniya
Wirklich gute Bücher zum Thema hab ich erstaunlicherweise auch sehr wenige gefunden. Die meisten davon sind englischsprachig („dorset buttons“), viele vergriffen. Sollten mir in den kommenden Wochen gute Exemplare unterkommen, so werde ich sie hier ergänzen.
Fazit: Wieder ein schönes Hobby, für das die eine oder andere Stunde Freizeit eingeplant werden muss. 😀