Schon in der letzten Gartensaison bin ich auf das Thema Wildkräuter aufmerksam geworden. Irgendwann hat mich beim Jäten die Neugierde gepackt, und ich hab nachgeschlagen, was ich da eigentlich fein säuberlich aus meinen Gemüsebeeten entferne.
Die Erkenntnis war faszinierend und schockierend zugleich: Faszinierend, weil sich unter den ausgerissenen Pflanzen wertvollste Heilkräuter und viel kulinarisch brauchbares Grün befand. Schockierend deshalb, weil ich nur einen kleinen Bruchteil davon kannte, geschweige denn über die Inhaltsstoffe Bescheid wusste.
Das musste sich also dringend ändern. Nach einem Abend Internet-Recherche hab ich mich dazu entschlossen, einen einschlägigen Kurs zu buchen – die „Ausbildung Kräuterwissen“ bei Karin Wimmer-Kandler.
Gestern war nun der erste Kurstag. Es hat mir sehr gut gefallen – und mich letztendlich noch „gieriger“ auf das Thema gemacht.
Hier ein paar grundlegende Infos:
Wildpflanzen haben in der Regel einen viel höheren Gehalt an wertvollen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen als gewerblich bzw. industriell hergestellte. Und auch geschmacklich haben viele mehr zu bieten, als der „Einheitssalat“ aus dem Supermarkt. So enthalten beispielsweise 15 Gramm Brennesselblätter mehr Eisen, Kalzium, Eiweiß und Vitamin C als 100 Gramm Kopfsalat.
Dies hat seinen Grund: Die wildwachsenden Pflanzen brauchen diese Stoffe, um sich auch ohne gärtnerische Hätschelei in Konkurrenz zu den vielen anderen Pflanzen zu behaupten. Gegen die meisten Krankheiten, die Kulturpflanzen immer wieder heimsuchen, sind sie in der Regel immun.
Viele sekundäre Pflanzenstoffe, ätherische Öle, Gerb-, Bitterstoffe, Saponine etc. haben nachweislich eine positive Wirkung auf unseren Stoffwechsel. Manche Stoffe wirken entzündungshemmend und reizmildernd, Saponine haben eine befreiende Wirkung auf die Atemwege, Chlorophyll wirkt antibakteriell und desodorierend.
Natürlich finden sich in vielen Pflanzen auch schädliche bzw. giftige Stoffe. Diese Gewächse gilt es anhand sicherer Bestimmungsmerkmale zu unterscheiden und den Bienen zu überlassen. 🙂
Ich werde mich in den kommenden Wochen näher mit dem Thema auseinandersetzen und hier immer wieder berichten, was ich mit Bärlauch, Löwenzahn, Gänseblümchen und Co. so anstelle.