Vor ein paar Wochen ist mein Kater Moritz von seinem nächtlichen Ausgang mit einer scheußlichen Kopfverletzung nach Hause gekommen. Ich dachte zuerst, er hätte mit anderen Katzen gerauft. Allerdings hab ich in den Tagen danach immer wieder Bisamratten in Ferkelgröße vorne auf unserer Grundstücksgrenze herumlaufen gesehen. Diese Tiere können ziemlich unangenehm werden, wenn man sich ihnen in den Weg stellt – und genau das dürfte Moritz damals getan haben (siehe Beitragsbild).
Vor kurzem hat es um zwei Uhr nachts wieder Tumult gegeben. Dem Geplärre und Gepfauche nach zu urteilen, das mich zu dieser Un-Zeit geweckt hat, war da ein mächtiger Kampf im Gange. Ich konnte es nicht lassen, nach dem Rechten zu sehen. Zuerst hab ich keinen meiner Racker gefunden, bis es ganz hoch oben in der Akazie geraschelt hat. Moritz! Es hat viel Überredungskunst gebraucht, ihn in der Dunkelheit da runter zu locken. 🙂
Am Rückweg durch den dunklen Garten hab ich ihm streng erklärt, dass das so nicht geht und er in Zukunft nächtlichen Hausarrest bekommt, wenn er das Raufen nicht lassen kann. Ein Streichler über den Rücken sollte das bekräftigen – und im selben Moment wurde mir ganz mulmig zumute: Der Kater war komplett feucht und irgendwie klebrig! Im Licht des Wohnzimmers hab ich das blutverschmierte Bündel dann angesehen und gedacht: „Mist, das war’s dann wohl“.
Nach hektischer Inspektion bin ich allerdings draufgekommen, dass dieser Lauser nicht einen Kratzer abbekommen hat. Da hat er wohl Rache genommen und eine Bisamratte entsprechend zugerichtet. Das sei ihm prinzipiell vergönnt – nichtsdestotrotz werde ich seinen nächtlichen Aktionsradius in bisschen einschränken. Man will ja zur Abwechslung auch mal sorgenfrei durchschlafen. 😉