Frühling! Frühling!

Im Vergleich zu den letzten beiden Jahren, die wir ja auch schon hier im Haus verbracht haben, war und ist dieser Februar ein Wahnsinn! Die Mandelbäume sind jetzt schon um’s Aufblühen, auf der Wiese sprießen überall die Krokusblüten, die Kornellkirsche beduftet mit ihren Blüten den ganzen Garten und die Wiesenkräuter treiben auch schon kräftig aus. Vor zwei Jahren hingegen haben wir uns bei Tageshöchsttemperaturen von minus 10 Grad mit eingefrorenen Toiletten herumgeschlagen, und letztes Jahr bin ich drei mal täglich mit der Schneefräse ausgerückt, um die Einfahrt zum Haus befahrbar zu halten.

Als deklarierte Sommer- und Wärmeliebhaberin ist mir die diesjährige Variante in jeder Hinsicht lieber. Vor lauter Freude holen wir uns auch gleich die ersten Frühlingsboten in Form von wilden Kräutern und Blüten in die Küche. Das vertreibt jede Frühjahrsmüdigkeit – sowohl ernährungstechnisch, als auch psychologisch. 😉

Gänseblümchen

Schon zeigen sich die freundlichen Blüten an geschützten Stellen im ganzen Garten. Aus Rücksicht auf die gerade erwachende Insektenwelt, die um diese Jahreszeit ohnehin um jede Nektarquelle buhlt, ernte ich immer nur einen kleinen Teil der Pfanzen.

Das Gänseblümchen ist reich an Magnesium, Kalium und Eisen. Den herkömmlichen Kopfsalat schlägt es bei Kalzium-, Vitamin-C-, Vitamin-A- und auch Eiweißgehalt um Längen.

Ein feiner Salat lässt sich folgendermaßen zubereiten:

10 frische Gänseblümchen-Rosetten säubern und auf einem Teller anrichten. Balsamico-Essig und Walnussöl in etwa zu gleichen Teilen mit ein bisschen Salz zu einem Dressing verrühren. Über die Blätter gießen und etwas ziehen lassen. Walnusskerne grob hacken und zusammen mit ein bisschen kleingewürfeltem Räuchertofu zum Salat geben. Mit ein paar Blüten garnieren.

Schafgarbe

Auch die feinen Schafgarbenblätter gedeihen schon wieder prächtig. Das mild-würzige gefiederte Grün enthält ebenfalls viele Vitamine und ist reich an Mineralien (Kupfer, Kalium …). Ich mag es besonders gerne serviert als Salat zusammen mit Zwiebel und Bohnen.

Taubnessel

Die Taubnessel zeigt sogar schon erste Blüten an geschützten Stellen im Garten. Sie ist ebenfalls eine exzellente Mineralien- und Vitamin-Lieferantin. Ich verwende sie sehr gerne im Salat zusammen mit Cashew-Kernen und/oder Tomaten.

9-Kräuter-Suppe

Obwohl es erst Ende Februar ist, kann ich schön langsam daran denken, die erste traditionelle 9-Kräutersuppe des Jahres zuzubereiten. Fast alle Pflanzen sind ja mittlerweile in ausreichender Menge verfügbar, z.B.:

Brennnessel, Gundelrebe, Spitzwegerich, Gänseblümchen, Löwenzahn, Vogelmiere, Scharbockskraut vor der Blüte, Bärlauch, Giersch, Schafgarbe, Sauerampfer, Schlüsselblumenblätter und -blüten, Veilchenblätter und -blüten, weißes Labkraut und weiße Taubnessel.

Die gesäuberten Kräuter werden klein geschnitten und am Ende der Kochzeit zu einer Erdäpfelsuppe dazugegeben. Dann nur mehr leicht ziehen lassen und die Suppe zum Schluss mit süßer Sahne, Sauerrahm oder einer veganen Alternative verfeinern. Dekoriert wird mit ein paar ganzen Blättchen und Blüten der Wildkräuter.