Kräuterwissen – die Fortsetzung

Ich hab mich auch dieses Jahr wieder für die Kräuterwissen-Ausbildung bei Karin Wimmer-Kandler angemeldet. Gestern war der erste Kurstag und es war wie immer ein Erlebnis. Vier meiner „Kolleginnen“ des vorjährigen Kurses sind wieder mit dabei – eine kleine, aber feine Truppe. Und auch das Wetter war uns wirklich wohlgesonnen (im Gegensatz zum letzten Jahr). Wir konnten den ganzen Tag bei strahlendem Sonnenschein im Garten verbringen.

Nach kurzer Wiederholung einiger Frühjahrskräuter bei einem Rundgang durch Karins Schaugarten haben wir uns dem Hauptthema des Kurstages gewidmet: Bäumen aus den Familien der Birken- und Weidengewächse und der Baumbestimmung mit Knospenschlüssel.

Bei den Birkengewächsen haben wir uns Birken, Erlen, Hainbuchen und die Haselnuss näher angesehen. Die Schwarzpappeln, Bruch-, Silber- und Salweiden und waren die Kandidaten der Weidengewächse.

Den verwendeten Knospenschlüssel, mit dem wir uns an vielen von Karin gesammelten Zweigen versucht haben, hab ich online hier gefunden:
http://www.naturbegleiter.com/cd/service/RGV_Knospenschluessel.pdf
Es ist allerdings bis auf wenige Ausnahmen ziemlich schwierig, hundertprozentige Treffer zu landen, wenn man mit der Materie erst anfängt. Aber es ist eine super Möglichkeit, die Laubbäume – abgesehen von der Rinde und dem gesamten Erscheinungsbild – bereits im Frühjahr vor dem Laubaustrieb zu bestimmen.

Ein echtes Highlight war wie immer das gemeinsam zubereitete Mittagessen: Bärlauch-Sushi und Veilchen-Palatschinken als Dessert. Hier die Rezepte:

Bärlauch-Sushi

400 g Sushireis (Klebreis)
100 ml Kokosmilch
3 EL Zitronensaft
1 EL Zucker
1 TL Salz

Den Reis wässern und gleichzeitig waschen. Im Topf knapp mit Wasser bedecken, die Kokosmilch dazuleeren und zugedeckt bei schwacher Hitze 15 Minuten köcheln lassen. Danach vom Herd nehmen und 5 Minuten nachquellen lassen.
Den Zitronensaft mit Zucker und Salz verrühren und durch den Reis ziehen. Dann auf Zimmertemperatur abkühlen lassen und währenddessen hie und da mit einer Gabel umrühren.

40 blanchierte Bärlauchblätter ohne Stiel
1/4 geschälte Gurke, in Sticks geschnitten
1/2 geschälte Avocado, mit Zitronensaft beträufelt und in Scheiben geschnitten
3 Karotten in Streifen, in Orangensaft kurz gedünstet
2 EL Ingwer, fein gerieben
50 g Frischkäse
4 EL schwarzer Sesam

Eine Bambusmatte ausbreiten, die Bärlauchblätter überlappend drauf auslegen und dünn mit Frischkäse bestreichen.
Eine Handvoll Reis nehmen und einen länglichen Block formen. In die Mitte der Bärlauchblätter legen und gleichmäßig verteilen. Oben etwa 1 cm Rand lassen.
In der Mitte mit Ingwer bestreichen, mit Sesam bestreuen und das Gemüse auflegen. Dann das vordere Ende der Bambusmatte anheben und mit dem Aufrollen beginnen.
Das ganze vorbereitete Material so verarbeiten.
Dann die Rollen mit einem scharfen Messer in Stücke schneiden. Die Klinge dabei jedes Mal mit einem feuchten Tuch abwischen.

Veilchen-Palatschinke

2 Eier
225 g Mehl
3 EL Zucker
1 Msp. Backpulver
500 ml Milch

zu einem glatten Teig verrühren und 20 Minuten ruhen lassen.

1 EL Blütenhonig
4 geh. EL Mascarpone
6 geh. EL magerer Vanilletopfen
1 TL geriebene Zitronenschale

zu einer cremigen Füllung verarbeiten.

Aus dem Teig Palatschinken braten. Jeweils vor dem Wenden mit einigen Veilchenblüten bestreuen.
Die Palatschinken mit der Topfenfüllung bestreichen, mit Veilchenblüten bestreuen, aufrollen und gleich servieren.
Wir haben dazu noch einen Spiegel aus Schlehensaft mit Weißdornblüten angerichtet. Hat toll ausgesehen und verdammt gut geschmeckt.

Mein Los: Die Mistel

Natürlich sind auch dieses Jahr am ersten Kurstag die Karten für die zu erstellenden Pflanzenportraits gezogen worden. Ich hab die Mistel (Viscum album) ergattert, was mir zum einen deshalb gefällt, weil mich diese Pflanze schon länger interessiert, und zum anderen, weil ich sie in großer Zahl auf unseren Akazien im Garten zur Verfügung habe. 🙂
Bis 4. Oktober hab ich Zeit, mir die Pflanze im Detail vorzunehmen. Das entstandene Pflanzenportrait werde ich natürlich hier wieder online stellen, sobald es fertig ist.