Haggis ist ein traditionelles schottisches Gericht, das u.a. zum Burns Supper serviert wird. In der Original-Version ist dies eine Art Wurst aus Schafmagen, gefüllt mit Innereien, Nierenfett, Zwiebeln und Hafermehl – schwere Kost also, wie auch ein schottischer Kochbuchautor bemerkt: „The following recipe is not for the weak of constitution!“, also nichts für schwache Nerven. 🙂
Kennengelernt hab ich Haggis jedoch in der vegetarischen Variante, die mir ein schottischer Kollege zum Kosten mitgebracht hat. Ich war begeistert von diesem Getreide-Hülsenfrüchte-Gemisch, das besonders jetzt im Winter jeden Hunger stillt, den man sich bei der Arbeit an der frischen kalten Luft redlich erworben hat. Das muss doch selber auch hinzukriegen sein, hab ich mir gedacht.
Tatsächlich findet man im Netz etliche Rezepte für vegetarisches Haggis. Im Gegensatz zur tierischen Variante ist dieses auch viel einfacher und schneller zubereitet. Ich hab mir ein paar (englische) Rezepte angesehen, sie nach meinem Geschmack kombiniert und so abgeändert, dass ich nichts kaufen musste, was nicht sowieso schon im Haus war. Das ist dabei herausgekommen:
Vegetarisches Haggis:
2 kleine Zwiebeln
1 große Karotte
3 Champignons
1 handvoll rote Linsen
1/2 Dose Kidneybohnen
1 handvoll Cashewnüsse
1 handvoll Haselnüsse
200 g Haferflocken
Saft v. 1/2 Zitrone
ca. 600 ml Gemüsebrühe
Thymian, Rosmarin, Chili, div. Würzkräuter und Gewürze nach Geschmack
Salz, Pfeffer
Die Zwiebeln fein hacken und in Öl andünsten. Karotte und Pilze ebenfalls fein schnipseln und ein paar Minuten mitdünsten. Dann die Linsen zugeben und mit einem Teil der Gemüsebrühe ablöschen und weiterköcheln lassen. Nun die Kidneybohnen mit den Nüssen und ein bisschen Suppe grob pürieren und unter die köchelnde Masse heben. Kräuter und Zitronensaft zugeben und etwa 10 Minuten sanft köcheln lassen.
In der Zwischenzeit das Backrohr auf 190 Grad Celsius vorheizen.
Dann die Haferflocken zur Haggis-Masse geben, Hitze reduzieren und ganz sanft nochmal ca. 15 Minuten weiterkochen lassen. Immer wieder bei Bedarf etwas Brühe zugeben, während die Haferflocken quellen, jedoch nicht zuviel. Die Masse soll schön kompakt bleiben.
Dann wird alles nochmal nach Geschmack gewürzt und abgeschmeckt, in eine leicht gefettete Auflaufform gefüllt und ca. 30 Minuten im Ofen überbacken.
Das Ergebnis war ein sehr ausgiebiges, wohlschmeckendes und auch wärmendes Essen, das jetzt sicher öfters auf den Tisch kommt – in allen möglichen Varianten, abhängig von den Vorräten, die halt gerade zur Verfügung stehen. 🙂