Beim Pendeln nach Wien sondiere ich bei schönem Wetter gerne vom Zug aus die nähere Umgebung entlang der Bahnstrecke. Letzte Woche ist mir dabei nicht weit von unserem Bahnhof entfernt eine Stelle voll mit wuchernden Wildrosen ins Auge gestochen. Aus der Entfernung hat vom Zug aus gesehen alles rot geschimmert vor lauter Hagebutten, und das musste ich mir natürlich unbedingt in natura ansehen.
Der Blick aus der Ferne hat nicht zuviel versprochen – ich hab kiloweise wunderbare Hagebutten geerntet – schön reif und weich nach den Frösten, wie sich das gehört. 🙂
Einen großen Teil hab ich tiefgefroren, einen Teil getrocknet und eine große Handvoll gleich heute verkocht. Es hat etwas wirklich Feines gegeben:
Couscous mit Hagebutten-Ragout
Eine große Handvoll Hagebutten waschen, vierteln und die Kerne entfernen. Eine große Zwiebel klein würfeln und in Butter/Margerine mit 1/2 TL Zucker karamellisieren. Die Hagebutten hinzugeben und mit klarer Gemüsesuppe bedecken. Saft einer Zitrone und Orange dazugeben.
Früchte weichkochen, dann nach Geschmack Obers beimengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
In der Zwischenzeit den Couscous zubereiten (normalerweise einfach in heißem Wasser quellen lassen) und die geriebene Schale einer Bio-Orange untermischen. Mit dem Hagebutten-Ragout und mit gehackter Petersilie bestreut servieren.
Das Rezept hab ich aus einem meiner Kräuterkurse 2013.
Wir haben das Gericht sehr genossen. Der einzige Nachteil ist das langwierige Putzen der Früchte. Am besten funktioniert das, indem man sie halbiert und die Kerne mit dem gebogenen Ende einer Büroklammer oder einem kleinen Löffel herausholt. Die Kerne auf keinen Fall wegwerfen, sondern für einen wirklich gesunden Tee trocknen!
Weitere Infos hab ich hier schon einmal zusammengefasst: Die Hagebutten-Saison ist eröffnet, Portrait Wildrose