Portulak

Bis vor gar nicht so langer Zeit wusste ich nicht, dass das „Unkraut“ mit den fleischigen Blättchen, das in der größten Hitze gedeiht, wenn sich sonst alles vor Trockenheit krümmt, Portulak heißt und ein super Wildgemüse ist. Auch dieses Jahr wuchert diese Pflanze auf den Gemüsebeeten. Zeit, sie endlich einmal zu verwerten.

Portulak ist eine einjährige sukkulente Pflanze, die – wie ich auf Wikipedia gelesen habe – die erstaunliche Fähigkeit besitzt, zwischen zwei grundsätzlichen Formen des pflanzlichen Stoffwechsels umzuschalten, was ihre Resistenz gegen Hitze und Trockenheit erklärt. Sie gilt gemeinhin als Unkraut und ist als Gemüse und Heilpflanze sehr in Vergessenheit geraten. Doch schon in alten babylonischen Schriften wird seine gesundheitsfördernde Wirkung beschrieben und gelobt. Es wird also Zeit, dieses Wildkraut, das viel Vitamin C, Mineralien und Omega-3-Fettsäuren enthält, wieder in den Speiseplan zu integrieren.

Portulak

Die Blätter sind saftig und schmecken leicht säuerlich. Sie sind roh für jeden Sommersalat eine bereichernde Zutat, während sie sich zum Trocknen und als Tee weniger eignen.
Auch als Suppeneinlage oder kurz blanchiert wie Spinat macht sich das fleischige Grün hervorragend. Für den Winter kann man es auch einsalzen und in Essig einlegen, was früher angeblich in Russland üblich war. Man sollte nur darauf achten, die Blätter nicht allzu alt werden zu lassen, da sie dann etwas bitter werden (besonders ab der Blütezeit).

Angelehnt an dieses Rezept hab ich eine Suppe probiert, die wirklich gut geschmeckt hat: http://www.kuechengoetter.de/rezepte/Suppen/Portulaksuppe-12097.html

Auch als Risotto-Zutat oder in Gnocchi-Form macht Portulak sich sehr gut: http://eatsmarter.de/rezepte/portulak-gnocchi

Probieren werde ich demnächst auch noch ein Pesto.

Die Pflanze ist ein echter Überlebenskünstler – kein Wunder, kann doch ein Exemplar fast 200.000 Samen produzieren, die noch dazu extrem zäh und langlebig sind. Ich werde bewusst einige Triebe ausreifen lassen und dann Samen abnehmen und in Töpfen kultivieren, damit ich länger in den Winter hinein frischen Portulak habe. Schon rund vier Wochen nach der Aussaat kann man die ersten Triebe ernten. Mal sehen, wie das klappt.