Weißdorn

Beim Heimschlendern vom Bahnhof hab ich vor kurzem einen wunderbaren Weißdorn-Strauch voll mit prallen roten Früchten entdeckt. Die Pflanze gilt ja als ein sanftes natürliches Mittel zur Herzstärkung, wobei ich diese Wirkung bisher eher mit den Blättern und Blüten in Verbindung gebracht habe. Aber auch die Beeren enthalten diese Wirkstoffe, wenn auch in etwas geringerem Ausmaß. Nach kurzer Recherche daheim bin ich daher nochmal raus und hab einen Sack davon gepflückt.

Weißdorn sorgt unter anderem dafür, dass die Herzkranzgefäße besser durchblutet werden und so den vorhandenen Sauerstoff effizienter ausnutzen können. Er hilft angeblich auch bei Anspannung, Angstzuständen, Einschlafstörungen und Kopfschmerzen. Auf den Blutdruck hat er generell eine ausgleichende Wirkung – man kann ihn also sowohl bei Bluthochdruck als auch bei zu niedrigem Blutdruck einsetzen.

Weißdornbeeren

Die meisten Inhaltsstoffe sind in den Blättern enthalten, die man gleichzeitig mit den Blüten im Frühjahr (ab etwa Mitte Mai) erntet, wann die höchste Wirkstoffdichte erreicht ist. Die Blätter und geringfügig wirkstoffärmeren Blüten kann man als Tee trocknen oder als Tinktur ansetzen. Sie passen auch wunderbar in Frühlingssalate oder fein gehackt in Dips, Brotaufstriche und Suppen. Weißdornpräparate können im Übrigen gefahrlos auch über einen längeren Zeitraum hinweg eingenommen werden.

Einen Teil meiner gesammelten Beeren hab ich für Tee getrocknet. Bei der Zubereitung sollten diese dann zunächst mit warmem Wasser übergossen und rund 12 Stunden lang eingeweicht werden. Diesen Ansatz bringt man anschließend zum Kochen und lässt ihn fünf Minuten lang ziehen.

Einen weiteren Teil der Früchte hab ich leicht angeklopft, damit sie aufplatzen, und in einem schweren süßlichen Rotwein als „Herzwein“ angesetzt. Diesen kann man auch hervorragend bei Stress einsetzen, an dem es uns ja leider zeitweise nicht mangelt. Ein bis zwei Mal täglich ein Likörglas nach dem Essen entspannt und normalisiert den Blutdruck. Ich werde die Weißdornbeeren etwas sechs Wochen auf der warmen Fensterbank ausziehen lassen. Dann wird abgeseiht und abgefüllt.

Genauso wie den Wein hab ich mit Ansatzkorn als Alkohol auch eine Weißdorntinktur angesetzt, die man bei Bedarf für dieselben Indikationen tropfenweise zu sich nimmt.

Man kann die Weißdornbeeren auch zu Mus verarbeiten und zu Joghurt, Müsli oder in Brot eingebacken reichen. Für Marmelade werden sie beispielsweise mit Holunderbeeren, Quitten und/oder Äpfeln gemischt (http://eatsmarter.de/rezepte/holunder-weissdorn-marmelade).

Ein paar sehr vielversprechende Rezepte mit Weißdorn, die ich in nächster Zeit noch ausprobieren möchte, hab ich hier gefunden:

Eine andere Sache, die mir momentan große Freude macht, sind meine Moringa-Bäume, die ich im Frühjahr selber aus Samen gezogen habe. Sie entwickeln sich prächtig und zwei Exemplare haben es tatsächlich geschafft, die ersten Blüten anzusetzen.

Moringa-Blüten

Sie duften wirklich unwiderstehlich nach Nektar und Honig! Ich bin gespannt, ob sich tatsächlich auch Schoten mit den begehrten Samen drinnen entwickeln.

Vorsichtshalber hab ich die blühenden Pflanzen bereits ins Haus geholt. Die Nächte sind schon sehr kühl, und unter 10 Grad behagt es dem Moringa-Baum angeblich gar nicht. Es wäre wirklich schön, wenn die Pracht den Winter im Haus überdauern würde und ich die neu renovierten Zimmer unten mit schönen großen Moringa-Solitärpflanzen ausstatten könnte. 🙂