Wie in einem der letzten Beiträge erwähnt, hab ich ein paar gute Quellen für verwilderte Apfelbäume in der näheren Umgebung. Die kleinen Früchte sind reif und reichlich, daher hab ich mich diese Woche bedient und bin mit zwei großen Säcken aromatischer Äpfel in den verschiedensten Sorten heimgekommen. Einige Arten halten sich vermutlich ganz gut, sodass man sie über den Winter einlagern kann. Andere wiederum – besonders die leicht beschädigten und offensichtlich wurmigen – gehören so bald wie möglich verarbeitet, und dafür braucht’s ein paar neue Ideen.
Apfelmus, -kompott, -kuchen, -smoothies und -sorbet mach ich daraus sowieso wie gewohnt und auch in fast jeden Salat wandert bei uns reichlich Apfel, wenn vorhanden. Aber angesichts der großen Menge an Früchten gibt’s dieses Jahr zusätzlich folgende Leckereien:
Apfel-Zimt-Marmelade
1 kg Äpfel vom Kerngehäuse befreien (ich hab sie nicht geschält, Gewichtsangabe netto gesäubert), klein schneiden und mit rund 100 ml Apfel- und 2 EL Zitronensaft in einem großen Topf zum Kochen bringen. Sanft köcheln lassen bis die Früchte zerfallen, gut umrühren und bei Bedarf noch etwas Apfelsaft zugeben, damit nichts anbrennt.
Dann die Masse mit einem Stabmixer pürieren, die entsprechende Menge Gelierzucker zugeben (500 g 2:1, 1 kg 1:1) und ein paar Minuten sprudelnd kochen lassen. 1 bis 2 TL Zimt untermischen und heiß in sterilisierte Einmachgläser füllen und verschließen.
Apfel-Kren
Im Garten hab ich noch eine große Krennwurze in der Erde – und daher die Idee, Apfelkrenn herzustellen. Dafür werden rund 400 g säuerliche Äpfel geraspelt und sofort mit 4 EL Zitronensaft vermischt, damit sie nicht braun werden.
Nun rund 25 g Krenn reiben (je nach Schärfe), unter die Äpfel mischen, mit 1 EL Zucker, Salz und Pfeffer abschmecken und mit frischem Schnittlauch servieren.
Angeblich kann man die Äpfel auch kochen und pürieren, bevor man sie mit den anderen Zutaten mischt, was den Apfelkrenn etwas länger haltbar macht. Ich hab’s noch nicht probiert, weil mir die frische Variante mehr zusagt.
Apfelchips
Dafür hab ich die Äpfel vom Kerngehäuse befreit und in dünne Scheiben gehachelt. Diese hab ich im Trockenapparat zu knusprigen Chips gedörrt und dann in gut verschließbare Einmachgläser gefüllt. Sie sollten eigentlich relativ lange halten.
Wenn man die Äpfel vor dem Dörren lieber schält, so sollte man die Schalen nicht wegwerfen, sondern ebenfalls trocknen und später als Tee aufgießen! Das Schöne an den unansehnlichen wilden Äpfeln ist ja unter anderem, dass es niemand der Mühe wert findet, Pflanzen- und Insektenschutzmittel drauf zu spritzen, weshalb man die Schalen normalerweise bedenkenlos verwerten kann.
Apfelbrot (süß)
4 Eier
250 g Mehl
6 kleine Äpfel
etwas Zimt
geriebene Schale einer halben Zitrone
etwas Butter und Staubzucker
Die Eier mit dem Zucker schaumig rühren und das mit dem Backpulver vermischte Mehl langsam dazugeben. Die geschälten, vom Kerngehäuse befreiten und kleingeschnittenen Äpfel darunterheben. Mit Zimt und Zitronenschale würzen. Die Masse in eine gebutterte Springform füllen und im vorgeheizten Backofen bei 180°C ca. 30 – 35 Minuten backen. Abkühlen lassen und mit Staubzucker bestreut servieren.
Apfel-Lasagne
Dieses Rezept hab ich schon letztes Jahr irgendwo aufgegabelt, aber seither noch nie probiert. Es hat uns voll gut geschmeckt und steht sicher bei Gelegenheit wieder einmal auf dem (süßen) Speiseplan.
2 EL Butter
3 EL Mehl
500 ml Milch
2 Pkg Vanillezucker
1/2 TL Salz
3 EL Zucker
250 g Vanillejoghurt
500 g Äpfel
100 g Lasagneplatten
Für die Bechamelsauce das Mehl in der Butter anschwitzen, die Milch langsam unterrühren, Vanillezucker, Salz und Zucker dazugeben, alles aufkochen und danach abkühlen lassen und das Joghurt einrühren.
Äpfel schälen und in Spalten schneiden, eventuell für leichten Karamellgeschmack zusätzlich etwas Rohrzucker drüberstreuen.
Alles in eine gefettete Backform schichten: Zuerst die Vanillesauce, danach Äpfel, darauf die Lasagneplatten (eventuell vorher in heißes Wasser legen) usw. Die oberste Schicht Äpfel mit reichlich Vanillesauce übergießen.
Die Lasagne ca. 40 min bei 180 °C goldbraun backen.
Zusammen mit etwas Zimtzucker servieren.
Andere Zubereitungen
In den nächsten Tagen wird es als Nachspeise einmal kleine Bratäpfel geben und eventuell auch Apfelringe im Ausbackteig. Couscous und Risotto mit Äpfeln kann ich mir auch ganz gut als Beilage vorstellen und auch in Palatschinken eingebacken machen sie eine gute Figur.
Hier hab ich noch ein paar Rezepte gefunden, die einen Versuch wert sind:
- http://www.kochbar.de/rezept/466120/Apfel-Roesti.html
- https://www.zugutfuerdietonne.de/was-kannst-du-dagegen-tun/besser-essen/rezepte-fuer-reste/rezepte-von-a-bis-z/rezepte/show/Recipe/applecrumble/
- http://www.chefkoch.de/rezepte/2903111442669764/Apfelpudding-mit-Sahne.html
- http://www.ichkoche.at/apfel-chutney-rezept-12215
- http://eatsmarter.de/rezepte/reis-apfel-puffer-ufo-taler
Das sollten genug Ideen und Anregungen sein, um der restlichen Menge Äpfel Herr zu werden. Und vielleicht muss ich sogar nochmal auf Mundraub-Tour gehen, wenn’s für die eine oder andere Leckerei dann doch nicht mehr reicht. 😉