Von Zeit zu Zeit durchkämme ich meine Vorratskammer(n), damit nichts in Vergessenheit gerät und verdirbt. Lebensmittel wegzuwerfen bereitet mir wirklich fast körperliche Schmerzen, wobei ich nicht weiß, woher das kommt. Ich bin weder in Armut und Hunger aufgewachsen, noch wurde mir das erziehungstechnisch in dieser Intensität eingetrichtert. Allerdings hatte ich als Landkind und zeitweise Kleinbäurin zeitlebens Einblick, wieviel Arbeit die Produktion von Lebensmitteln macht, und daher vermutlich die entsprechende Wertschätzung entwickelt.
Jedenfalls hab ich gestern einen Rest Kichererbsenmehl (Besan) entdeckt und daraus selbstgemachte Nudeln fabriziert.
Shan-Tofu aus Besan gibt’s bei uns ohnehin von Zeit zu Zeit, diesmal wollte ich aber einmal etwas Anderes probieren. „Low Carb“ ist ja momentan im wahrsten Sinn des Wortes in aller Munde, und besonders am Nudel-Sektor werden da mittlerweile haufenweise (sauteure) kohlenhydratarme Alternativprodukte angeboten.
Ich hab mir gedacht, dass man Nudelteig eigentlich ohne weiteres auch aus Kichererbsenmehl herstellen könnte, und das gleich einmal ausprobiert:
200 g Besan
2 Eier
1 – 2 EL Olivenöl
1 Prise Salz
zu einem geschmeidigen Teig verkneten und gut rasten lassen. Wenn man ihn zu früh verarbeitet, so reißt er sehr leicht und lässt sich in der Nudelmaschine nicht gut verarbeiten.
Dann in mehreren Durchgängen in der Maschine dünn auswalken. Man muss den Teig schon relativ plattgewalzt einfüllen, sonst zieht ihn die Nudelmaschine nicht ordentlich ein, wie ich die Erfahrung gemacht habe. Die Konsistenz ist doch anders als bei Teig aus Weizenmehl/-grieß.
Zu guter Letzt hab ich die Teigfladen dann durch die Bandnudelwalze geschickt und dann in sanft kochendem Salzwasser ein paar Minuten garziehen lassen. Die breiteren Nudeln haben etwa 6 Minuten gebraucht um al dente zu werden, die feinen (siehe folgendes Bild) nur rund 3 1/2.
Das Ergebnis war echt gut. Mit Öl und Knoblauch angerichtet bringen die Nudeln ihren leichten Eigengeschmack ganz harmonisch ein. Auch von der Konsistenz her hat alles bestens gepasst. Hier die breitere Variante:
Fazit: Wenn man Wert auf kohlenhydratarme Ernährung legt oder man aus gesundheitlichen Gründen darauf achten muss, so sind diese Nudeln eine super Alternative zu den normalen Varianten aus Weizenmehl und -grieß. Und zudem viel billiger als die am Markt erhältlichen fertigen Low-Carb-Nudeln (gesehen um rund 6 Euro für 250 g!).