Duftrosen-Saison

Ende Mai ist wirklich eine wunderbare Zeit. Die Duftrosen stehen in voller Blüte und das Gießen am Morgen wird durch den intensiven Duft zu einer sinnlich berauschenden Tätigkeit. Dieses Jahr hab ich ein paar neue Varianten ausprobiert, um das Aroma zu konservieren.

Rosenblütenlikör und -sirup, kandierte Rosenblüten etc. hab ich ja in den vergangenen Jahren bereits versucht und für gut befunden. Nun hab ich endlich meine Destille gestartet und erstmals Rosenhydrolat erzeugt, mit dem ich eigentlich sehr zufrieden bin. Es duftet zwar nur sanft und kommt an das ursprüngliche durchdringende Rosenaroma der Blüten nicht heran, aber als kulinarische Bereicherung für Desserts oder auch als Zutat für selbstgemachte Kosmetik ist es wirklich toll!

Violette Duftrose

Was ich auch probiert habe ist Rosensalz. Dazu werden die Blütenblätter getrocknet, zerkleinert und mit dem Salz vermischt. Man sollte hier möglichst behutsam vorgehen. Die duftenden ätherischen Öle sind sehr flüchtig, und besonders durch das Zerkleinern der Blütenblätter wird viel davon frei. Immer gut verschlossen aufbewahren!

Rosensalz

Ebenso hab ich Rosenzucker hergestellt. Dafür hab ich allerdings die frischen, nur kurz übertrockneten Blütenblätter einfach mit dem Zucker vermischt, in ein gut verschließbares Glas gefüllt und lasse den Inhalt jetzt einige Wochen durchziehen. Am besten, man schüttelt das Glas von Zeit zu Zeit um die Zutaten immer wieder gut zu vermischen. So geht das Aroma auf den Zucker über, der danach als Bereicherung für Desserts zur Verfügung steht.

Rosenzucker

Man kann die schönen Blütenblätter auch abzupfen und frisch als Salatzutat servieren. Hier isst auch das Auge mit, und der sanfte Rosengeschmack macht sich sehr gut zu milden Salaten.

Ein Highlight, auf das ich durch Zufall bei meinen Internet-Streifzügen gest0ßen bin, ist Rosenlassi. Man mischt dazu einen Teil Naturjoghurt mit zwei Teilen Wasser, gibt nach Geschmack Rosenblüten und eventuell etwas Rosenwasser hinzu, und mixt das Ganze zu einem sämigen Getränk, das man bei Bedarf auch etwas nachsüßen kann. Sehr fein.

Auch Rosenwasser kann man für die Verwendung in der Küche und als Kosmetikzutat selber herstellen. Dafür übergießt man 10 bis 15 Duftrosenblüten mit einem halben Liter heißem Wasser und mixt die Flüssigkeit mit dem Pürierstab durch. Dann füllt man die Mischung in saubere dunkle Flaschen, verschließt diese gut und lässt alles rund zwei Wochen bei gelegentlichem Durchschütteln ziehen. Danach abfiltern und das Rosenwasser gut verschlossen und gekühlt aufbewahren.

Zu guter Letzt hab ich noch Rosentee probiert, den ich auch sehr empfehlen kann. Wenn man die Blütenblätter schonend trocknet und gut verschlossen aufbewahrt, kann man einen ganzen Jahresvorrat anlegen. Aber auch frisch vom Strauch mit heißem Wasser überbrüht schmeckt der Tee wirklich einmalig gut.

Das meiste Aroma bieten die Blüten, wenn sie gleich am Morgen geerntet werden, bevor die pralle Sonne sie erreicht. Zudem sollten sie nicht zu feucht sein, also am besten nicht nach einem nächtlichen Regenguss pflücken und warten, bis auch der Tau schon leicht übertrocknet ist. Wichtig ist natürlich, dass die Pflanzen mit keinerlei Spritzmittel in Kontakt gekommen sind, was bei uns im Garten der Fall ist. Duftrosen zu diesem Zweck in öffentlichen Gärten o.ä. zu „klauen“ ist daher keine gute Idee, da sie dort in der Regel mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. 😉

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