Passend zum gestrigen Tag der Handarbeit gibt’s heute eine Häkelanleitung für ein wirklich nettes Blumenmuster. Ich hab ein derartiges Werkstück vor kurzem irgendwo zu Gesicht bekommen und wollte unbedingt probieren, ob ich das nacharbeiten kann. Während einer zweistündigen Fahrt nach Oberösterreich am Beifahrersitz hab ich schließlich ausgetüftelt, wie das funktionieren könnte.
Die Blumen selber zu häkeln ist kein Problem, sie in Reihen ohne Absetzen des Fadens zu einem gleichmäßigen Gewebe zu verbinden allerdings schon etwas mehr Tüftelei.
So schaut das Muster in meinem Testgarn aus. Ich hatte nur einen melierten Wollrest – in einfärbigem Garn macht es sich sicher viel besser:
Hier hab ich nun versucht, eine Häkelanleitung aufzuzeichnen. Der Clou ist, dass man die verbindenden Luftmaschenketten immer so dimensioniert, dass man sie bei der Rückreihe als Blütenabschluss (3 LM) verwenden kann. Zudem wird das Werkstück bei Rückreihen nie gewendet, und beim Schließen der Schlingen im Blütenmittelpunkt und bei den Verbindungen mit den Vorreihen wird die Nadel ausgefädelt und die aktuelle Arbeitsmasche durch die entsprechende Schlinge gezogen.
Reihe 1 und 2 (Anklicken zum Vergrößern):
Reihe 3 und 4 (Anklicken zum Vergrößern):
Nach diesen Reihen sollte das Schema klar sein. Im Moment geht’s mir leicht von der Hand, aber ich hoffe, dass ich das auch nach einiger Zeit wieder nachvollziehen kann, sollte ich das Muster später wieder einmal brauchen. 😉
Der Vollständigkeit halber hier noch die Legende:
Die Blüten selber kann man auch mit festen Maschen statt Kettmaschen zwischen den „Blütenblättern“ fertigen, wie ich es auch im obigen Musterfoto gemacht habe. Akzentuierter sind sie allerdings mit den Kettmaschen, weshalb ich das beim „Produktiv-Werkstück“, das gerade in Arbeit ist, dann geändert habe.
Was den Tag der Handarbeit betrifft, so werd ich bis Herbst sicher noch einige Werkstücke fertigen und der Aktion zur Verfügung stellen. Ende Oktober findet in Wien das Wollfest statt, wo ich ganz gerne hinschauen würde. Dort kann man die handgearbeiteten Spenden in Sammelboxen abgeben. Auch sonst sind im Großraum Wien mehrere Geschäfte beteiligt, denen man sicher einmal einen gemütlichen Besuch abstatten kann:
http://haendler.initiative-handarbeit.de/tag-der-handarbeit?c=A
Eine wirklich nette Idee!
Zu guter Letzt hab ich auf Project Gutenberg noch ein super E-Book zum Thema Handarbeit gefunden, die ENCYCLOPEDIA OF NEEDLEWORK BY THÉRÈSE DE DILLMONT. Hier werden unglaublich viele Techniken beschrieben – von Stricken und Häkeln bis zu Makramee, Occhi und Knüpftechniken. Alles wird gut illustriert erklärt – eine wahre Fundgrube für Handarbeits-Enthusiasten! 🙂
