Wie schon letzte Woche angekündigt, hab ich mich an die Produktion von selbstgemachten Wachs-Frischhaltetüchern gemacht. Sie sind eine ökologische Alternative zu Einweg-Frischhaltefolie aus Plastik. Die Idee dazu hab ich vor einiger Zeit auf der Raritätenbörse und einer Ideenmesse in Wien aufgeschnappt. Man kann die Tücher fertig kaufen, Selbermacher-Sets erstehen oder das Ganze einfach auf eigene Faust probieren. Ich hab die letzten beiden Varianten versucht und beides für gut befunden.
Was sind die Vorteile der Wachstücher, abgesehen von ihrem ökologischen Nutzen? Ebenso wie die Plastikfolie passen sie sich an die abzudeckenden Gefäße an und haften auch ganz gut. Durch die verwendeten Zutaten, mit denen die Baumwollstoffe getränkt werden, wirken sie zudem leicht biozid, sind aber trotzdem luftdurchlässig und atmungsaktiv. Man kann sie immer wieder verwenden und im Bedarfsfall einfach mit Wasser und – wenn wirklich notwendig – sogar mit einem Spritzer Spülmittel abwaschen.
In den im Handel erhältlichen Wachstüchern bzw. Selbermacherblöcken ist meistens Bienen- und Jojobawachs zusammen mit Baumharz verarbeitet. Da klappt super – eine Anleitung gibt es beispielsweise direkt bei Beeofix. Man sollte nur aufpassen, dass man die Mischung nirgends im Ofen oder auf der Arbeitplatte verteilt. Das klebt echt ganz ordentlich. Und ein Tipp am Rande: Am besten funktioniert das Verteilen mit einem normalen Silikon-Backpinsel, wenn man das ganze Tuch erwärmt und bei etwa 90 Grad im Backofen tränkt.
Ich hatte allerdings noch mehr alte Geschirrtücher, die ich verwandeln wollte, und hab daher selber mit ein paar Mischungen experimentiert. Reines Bienenwachs macht das Tuch zu steif, sodass es sich nicht gut um die Gefäße schließen lässt. Sobald man das Wachs jedoch mit ein bisschen Öl mischt, passt es perfekt. Meinen Versuchen nach ist es dabei egal, ob man dafür Jojobaöl (wie in den Fertigblöcken) oder einfach normales Speiseöl verwendet. Nur zuviel davon sollte man nicht erwischen. Am besten ein bisschen experimentieren. Man kann die Mischung im heißen Zustand ganz gut anpassen.
Ich hab dafür – anders als in der Originalanleitung – Bienenwachs und Öl sanft geschmolzen und mit einem Pinsel auf die heißen Tücher direkt aus dem Backrohr aufgetragen. Das hat vom Verteilen her fast besser funktioniert als das Reiben.
Als Trägermaterial hab ich übrigens gebrauchte, noch intakte Geschirrtücher verwendet, die ich mit einer Zackenschere in passende Stücke für die verschiedenen Verwendungszwecke geschnitten hab. Ein paar kleine zum Verschließen von Flaschen, größere für Joghurtbecher u.ä. und große für Salatschüsseln und Co. Endeln braucht man den Stoff im Übrigen nicht, da die Wachsmischung das Ausfransen gut verhindert.
Ich hab ein paar der Wachstücher zu Weihnachten verschenkt und werde sie in den nächsten Wochen auch selber ausgiebig testen. Sollte es Probleme damit geben, werde ich hier auf jeden Fall darüber berichten!