Diese Woche hat mich die allgegenwärtige Erkältungswelle doch noch erwischt, und ich habe ein paar Tage ziemlich schlapp und mit Brummschädel im Bett verbracht. Zum Programmieren und ersthaften Arbeiten hat es nicht mehr gereicht, sehr wohl aber zum Ausprobieren einer neuen Häkeltechnik – dem Broomstick Häkeln. Mama hat das vor einiger Zeit entdeckt und mir einen wunderbaren Schal als Test-Werkstück gehäkelt, worauf ich das natürlich auch lernen musste.
Schon vor ein paar Wochen hab ich mir die dafür notwendige ultradicke Hilfs-Stricknadel besorgt, bin aber bis jetzt nicht dazu gekommen, es auszuprobieren. So hat auch ein Krankenstand seine guten Seiten.
Man nimmt also das gewünschte Garn, eine in der Stärke passende normale Häkelnadel und eine große Stricknadel mit rund 1,5 bis 3 cm Durchmesser. Letzterer bestimmt, wie groß die „Augen“ im Muster des Werkstücks werden, die fast wie die tropfenförmigen Schattierungen in Pfauenfedern wirken.
Dann entscheidet man sich, wieviele Fäden man jeweils zu einem „Auge“ zusammenfassen möchte und schlägt ein Vielfaches dieser Anzahl in der gewünschten Breite an. Ich hab mich für fünf Fäden pro Mustereinheit entschieden und 55 Maschen pro Reihe für einen nicht zu breiten Sommerschal gewählt (11 Augen pro Reihe).
In die entsprechende Luftmaschenschlange häkelt man erst einmal eine normale Reihe fester Maschen. Dann jedoch wird die Arbeit nicht gewendet, sondern quasi im Rückwärtsgang aus jeder Masche ein Faden geholt und auf die große Nadel gelegt. In der Rückreihe, die wieder regulär von rechts nach links gearbeitet wird, nimmt man nun je fünf Maschen von der großen Stricknadel und häkelt sie oben mit derselben Anzahl fester Maschen ab.
Ich hab erst einmal die einfachste Variante gewählt – ohne Wendeluftmaschen und -reihen und mit Einstich nur im hinteren Faden der festen Maschen der Vorrunde. Das Ergebnis ist wirklich nett:
Für Detailanleitungen zur Technik liefert eine Suche auf Youtube zahlreiche super Erklärvideos, wie beispielsweise das hier von www.nadelspiel.com:
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Die Technik ist eigentlich sehr einfach, und das Ergebnis macht wirklich was her. Ich finde, dass besonders Verlaufsgarne echt toll damit aussehen.
Die große Hilfsstricknadel macht die Arbeit zwar nur bedingt zug-tauglich, weshalb ich den Schal wahrscheinlich nicht beim Pendeln fertigstellen werde, sobald ich wieder fit bin. Aber mit ein bisschen Übung gehen die Reihen ziemlich schnell von der Hand, und so wird der Sommerschal auch in „Heimarbeit“ definitiv schon zum Frühlingsbeginn fertig werden.
Ich werde im Lauf des Jahres auch den einen oder anderen Winterschal aus dickerer Wolle in dieser Technik fertigen und wieder beim Adventmarkt der Tierfreunde anbieten. Win Win Win, sozusagen: Ich hab Spaß und Entspannung beim Werkeln, der Käufer hoffentlich Freude mit dem Ergebnis, und für die Tiere gibt’s wieder Medikamente und Futter. 🙂