Diese Woche hab ich einen neuen Emulgator zur Herstellung von Hautcremes ausprobiert – Lamecreme. Dieser pflanzliche Emulgator mit der INCI Bezeichnung Glyceryl Stearate bzw. Glyceryl Stearate Citrate ist extrem unkompliziert in der Verarbeitung und hinterlässt ein sehr angenehmes Gefühl auf der Haut.
Lamecreme wird in Form weißer bzw. leicht gelblicher Kügelchen verkauft:
Der Emulgator beinhaltet bereits einen Konsistenzgeber, weshalb keine weiteren derartigen Zutaten wie beispielsweise Bienenwachs benötigt werden. Die angenehmsten Cremes erhält man mit etwa 5% Lamecreme und Fettphasen zwischen 30% und 40%.
Wenn man selbst Rezepturen kreiert, so gibt es dafür hier einen guten Emulgator-Rechner: http://www.olionatura.de/_rezepte/emulgatorrechner.php.
Eine nette Eigenschaft von Lamecreme – besonders für Anfänger wie mich – ist die Tatsache, dass die damit gebundenen Lotionen und Cremes auch nachträglich noch mit kalter Flüssigkeit verdünnt werden können. Je nach zugeführter Flüssigkeitsmenge entstehen zudem Wasser-in-Öl- bzw. Öl-in-Wasser-Emulsionen. Beides funktioniert problemlos – Lamecreme kann bis zu 500% seines Eigengewichts in Wasser binden.
Die entstehenden Cremes fühlen sich sehr sanft und reichhaltig an, ziehen aber dennoch schnell ein. Wenn man noch leichtere Produkte herstellen möchte, so kann man Lamecreme auch mit einem Anteil Tegomuls mischen.
Folgendes Rezept hab ich ausprobiert und für so gut empfunden, dass mir das Produkt ab sofort als Tagescreme dient:
4 g Lamecreme
8 g Frauenmantel-Auszug in Mandelöl
35 g destilliertes Wasser
5 Tropfen ätherisches Lavendelöl
2 Tropfen Teebaumöl
Der Emulgator wird zusammen mit dem Mandelöl im Wasserbad geschmolzen. Gleichzeitig wird auch das destillierte Wasser auf Temperatur gebracht.
Dann die erwärmte Flüssigkeit tropfenweise in die Fettanteile einrühren. Die Creme emulgiert sofort und sollte immer wieder einmal umgerührt werden bis sie handwarm ist.
Dann werden noch die ätherischen Öle eingerührt – und fertig.
Ich bewahre die Cremes prinzipiell im Kühlschrank auf. Durch Zugabe von mehr Teebaumöl bzw. anderen Konservierungsmitteln könnte man die Haltbarkeit verbessern, aber mir ist „Natur pur“ lieber.
Durch die Selbstherstellung der meisten Kosmetika konnte ich schon viel Plastikverpackung und damit auch unnötigen Plastikmüll aus unserem Haushalt verbannen. Fast alle diese Produkte werden in Einweg-Plastikverpackungen verkauft, die mir mittlerweile ein absoluter Dorn im Auge sind. Zudem kennt man bei den selbstgemachten Sachen alle Inhaltsstoffe, kann sie auf eigene Bedürfnisse maßschneidern und in immer wieder verwendbaren Glasbehältern aufbewahren.
Also: Stückseife (selbstgemacht) statt Flüssigseife aus dem Plastikspender, Hautcreme selbstgemacht statt Chemiebomben aus Plastiktuben, Zahnsalz statt industrieller Zahnpasta … so kommen wir auf diesem Gebiet meiner Vorstellung eines ökologisch verträglichen Haushalts immer näher.