Diese Woche war viel los, und das Einzige, das ich neben der Arbeit geschafft hab, war wieder einmal selbst Marzipan herzustellen – und zwar aus der eigenen Mandelernte. Es sind dieses Jahr nicht übermäßig viele Früchte herangereift, aber dafür wirklich schöne. Man muss sich nur sofort nach jedem windigen Tag ans Auflesen machen, weil sonst Leo zuvorkommt, der die Nüsse mit Leidenschaft in großer Zahl knackt und genüsslich verzehrt. 🙂
Marzipan ist im Grunde eine Mischung aus geriebenen Mandeln und Zucker, manchmal noch mit weiteren Zutaten verfeinert. Die selbst hergestellte Variante überzeugt meines Erachtens durch einen wunderbar sanften Mandelgeschmack, was vermutlich an der Frische der Früchte liegt (oder aber an der großen Freude an allem Selbstgemachten ;-).
Ein großer Vorteil ist auch, dass man Art und Menge des Zuckers selber bestimmen und dadurch auch ein bisschen gesündere Varianten produzieren kann – sei’s mit weniger Zucker oder mit alternativen Süßmitteln wie etwa Xylit.
So geht’s:
Zuerst hab ich die Mandelkerne aus der extrem harten Schale befreit, mit kochendem Wasser übergossen und kurz ziehen lassen. Danach lässt sich die äußere braune Nusshaut ganz leicht abziehen.
Die blanken Nüsse hab ich nun fein gerieben, was meines Erachtens immer noch am besten in der klassischen händischen Nussreibe funktioniert. Einmal hab ich versucht, im Mixer eine ähnlich feine Nussmasse herzustellen, bin aber kläglich gescheitert.
Die fein geriebenen Mandeln vermischt und verknetet man nun klassisch mit dem gleichen Gewichtsanteil an Staubzucker zu einer kompakten Marzipanmasse. Wie gesagt tut’s je nach Geschmack auch weniger oder eine Zuckeralternative, die aber dann ebenso in staubartiger Konsistenz vorliegen sollte.
Ich hab noch einen Schuss Rosenwasser hinzugefügt, was den Geschmack wirklich fein abrundet. Natürlich sind auch andere Varianten denkbar, z.B. mit Zimt oder anderen Gewürzen, oder auch eingefärbtes Marzipan um daraus beispielsweise Tortendekor zu gestalten.
Aus einem Teil meines selbstgemachten Marzipans hab ich Kokos-Gupferl gebacken, was auch nicht schlecht geschmeckt hat:
100 g Kokosflocken
100 g Marzipanrohmasse
50 g getrocknete Marillen, Rosinen etc. (optional)
ca. 25 ml Wasser
etwas Vanille, Kardamom und Zimt
Alle Zutaten zu einer homogenen Masse verkneten. Bei mir ist sie etwas bröselig geblieben, und so hab ich das ganze noch mit ein bisschen Mehl gebunden (nicht zuviel, da das Gebäck sonst hart wird).
Ca. 10 Gupferl formen und auf ein mit Backpapier bedecktes Backblech legen und bei 200°C etwa 20 Minuten backen.
Man kann die kleinen Berge abschließend noch mit der Unterseite in geschmolzene Schokolade tauchen. Wir hatten allerdings schon ziemlichen Appetit auf das Zeug, weshalb wir einfach ein paar Ripperl unserer Lieblings-Schoki so dazugemampft haben. 😉
