Seit letzter Woche bin ich dabei, unseren Dachboden aufzuräumen und auszumisten. Da kommt so einiges zum Vorschein, was seit Jahren dort gelagert und vergessen wurde – unter anderem ein ziemlich alt aussehendes Waffeleisen, das noch von den Vorbesitzern des Hauses stammt. Ich muss gestehen, dass ich mir selber nie eines gekauft hätte. Im Grunde ist es noch ein Ding im Haushalt, das nur selten verwendet wird und doch Platz wegnimmt. Aber wenn es schon einmal da ist, muss es natürlich ausprobiert werden. Es hat trotz seines reifen Alters super funktioniert und wird daher ins Kücheninventar aufgenommen.
Probiert hab ich zweierlei Waffeln – Jausenwaffeln aus Brotteig und süße Frühstückswaffeln. Das hier ist das gute alte Ding, das immer noch bestes Gebäck produziert:
Einmal aufgeheizt hält es die Hitze sehr lange. Ich hab zwischendurch vorsichtshalber immer wieder den Stecker gezogen, weil man die Temperatur nicht einstellen kann und ich das Gebäck nicht gleich verbrennen wollte. Hat mit ein bisschen Gefühl bestens geklappt.
Jausenwaffeln
Ich hab mir gedacht, ich probier das „alte Eisen“ erst einmal mit Hefeteig aus, weil der weniger klebrig ist und vermutlich auch weniger leicht anbrennt als herkömmlicher süßer Waffelteig.
Aus
175 g Dinkelmehl
1 Pkg Trockenhefe
1 TL Zucker
1 TL Brotgewürz
1 Prise Salz
1 EL Öl
ca. 100 ml lauwarmem Wasser
hab ich einen geschmeidigen Germteig geknetet, auf doppeltes Volumen gehen lassen, dann nochmal durchgewalkt, geviertelt und erneut rund 15 Minuten warm gestellt.
In der Zwischenzeit hab ich das Waffeleisen vorgeheizt und dann die vier Teigkugeln leicht in die Länge gezogen, aufs Eisen gebettet und in zwei Durchgängen ein paar Minuten lang knusprig gebacken.
Die Dinger sind echt gut! Außen voll knusprig, innen schön weich wie Brot und auch vom Geschmack her fein zu Humus, Käse & Co.
Ermutigt von dem Ergebnis hab ich am nächsten Tag auch gleich süße Frühstückswaffeln ausprobiert, die ebenfalls sehr gut geworden sind.
Frühstückswaffeln
Aus
350 ml Milch (vegan => Mandel-, Hafer-, Reismlich etc.)
Saft einer halben Zitrone
50 g erwärmtem, flüssigem Kokosfett
250 g Mehl (ich hab Dinkelmehl genommen)
1 Pkg Backpulver
1 Pkg Vanillezucker
2 EL Zucker (ich hab braunen Rohrohrzucker verwendet)
1 Prise Salz
etwas Zimt nach Geschmack
einen dickflüssigen homogenen Teig rühren und kurz ruhen lassen, während das Waffeleisen heiß wird.
Dann aufklappen, die beiden Hälften leicht einfetten und mit einem Schöpflöffel nach Gefühl die entsprechende Teigmenge auf den heißen Waffelrippen verteilen. Nun zuklappen und ein paar Minuten lang goldgelb durchbrutzeln. Anschließend herausnehmen und die nächste Charge backen, wobei ich vorsichtshalber immer ein wenig nachgefettet habe, damit nichts anbrennt.
Aus der Menge Teig sind rund 10 wirklich feine Frühstückswaffeln entstanden, die mit Honig, Marmelade aber auch ein paar Beeren und Ahornsirup ein herrliches Luxus-Frühstück abgeben. Einen Teil haben wir auch mit Chia-Vanille-Pudding genossen, was ebenfalls eine super Kombination war.
Fazit: Das Waffeleisen darf bleiben und wird uns hoffentlich noch das eine oder andere sonntägliche Luxus-Frühstück bescheren. 🙂