Diese Woche hat unsere schöne große Fichte Federn gelassen, weil sonst der LKW mit der Mulde für den Dachabriss nicht mehr durch die Einfahrt gepasst hätte. Unten mussten leider etliche große Äste entfernt werden. Anschließend hab ich überlegt, wie ich die Pracht verwerten kann, bevor alles bei der Hitze braun und dürr wird. Ausgewachsene Nadeln sind im Gegensatz zu den Jungtrieben im Frühjahr als Gemüse ja schlecht zu verwerten, aber als Kosmetik und Gewürz nicht zu verachten.
Der erste Versuch galt einem Fichten-Peeling und war ein guter Erfolg:
Zuerst einmal hab ich rund zwei Handvoll Nadeln mit einer alten Schere von den Stängeln geschnitten und im Mixer zu einem grünen Pulver verarbeitet (10 bis 15 Sekunden im Thermomix auf höchster Stufe).
Dann hab ich etwa ein halbes Kilo grobes Salz (vermischt mit etwas Epsomsalz, das ich noch hatte) zu dem Nadelpulver gegeben und das ganze nochmal fein gemixt (Thermomix – weiterer Durchgang siehe oben).
Zu guter Letzt hab ich noch ein kleines Stamperl Olivenöl und 30 Tropfen ätherische Öle zugegeben und das Peeling-Salz eine Minute lang gut durchgerührt.
Das Ergebnis ist ein wunderbar duftendes, durchblutungsförderndes und doch entspannendes Peeling, das ich gleich nach den anstrengenden Dacharbeiten gegen meine müden Füße verwendet habe. Fazit: Sehr angenehm! Die Haut wird zudem streichelweich und man braucht sich anschließend auch nicht einzucremen, weil das bisschen Öl sehr gut rückfettet.
Da das Nadelpulver so gut gerochen hat, hab ich gleich noch mehr davon produziert. Vermischt mit Salz gibt es ein super Gewürz, wobei ich hier noch versuchen werde, ob das nicht auch in einem Coffee-Rub zum Grillen gut harmonieren könnte. Ein noch intensiveres Aroma erhält man, wenn man die Nadeln kurz anröstet. Bei rund 180 Grad ist das im Backrohr in knapp 10 Minuten erledigt.
Einen weiteren Teil der Nadeln hab ich für Tee getrocknet. Der schmeckt sehr würzig und hat viele nützliche Inhaltsstoffe, die besonders im Winter helfen, der einen oder anderen Erkältungswelle zu entgehen. Hier ist nur anzumerken, dass Schwangere sicherheitshalber darauf verzichten sollten.
Und den Rest hab ich zu guter Letzt leicht zerkleinert und je zur Hälfte in 40%-igen Alkohol bzw. in Olivenöl eingelegt. Beide Ansätze rasten nun für rund 4 bis 6 Wochen in der Küche, bevor der alkoholische Auszug mit Läuterzucker zu einem Fichten-Likör und der Ölauszug zu einer Körperlotion verarbeitet wird. Ich werde berichten, wenn es soweit ist.