Kräuterwissen Teil V

Gestern hat der fünfte und letzte Teil der Ausbildung Kräuterwissen bei Karin Wimmer-Kandler stattgefunden. Es war wie immer voll interessant – diesmal gemäß der Jahreszeit mit dem Schwerpunkt Wurzeln und deren Verarbeitung und Verwendung.

Derzeit bereiten sich die Pflanzen auf die Winterruhe vor, verlieren im Normalfall ihre Blätter und lagern alle Heil- und Nährstoffe in den Wurzeln ein. Der beste Erntezeitpunkt ist der späte Nachmittag, weil dann die Konzentration der Wirkstoffe am höchsten ist.

Praktisch haben wir gestern im Kurs die Wurzeln von Beinwell und Klette verarbeitet.

Klettenwurzelöl wirkt sehr gut gegen Kopfschuppen bzw. schuppende Hauterkrankungen im Allgemeinen (auch Neurodermitis und Schuppenflechte). Die frischen gesäuberten Wurzeln werden klein geschnitten in einem gut verschließbaren Gefäß mit Öl übergossen und 3 Wochen an einen warmen Ort gestellt. Danach wird abgefiltert.
Das Öl kann direkt verwendet, aber auch mit Bienenwachs zu einer heilenden Salbe eingekocht werden. Wie das funktioniert, siehe Kräuterwissen Teil III.

Beinwell-Gel wirkt sehr gut bei stumpfen Verletzungen, schmerzenden Prellungen, Zerrungen, Stauchungen, Hämatomen etc.
15 ml Beinwell-Tinktur
80 ml Beinwell-Tee
1 TL Xanthan
10 Tropfen ätherische Öle, z.B. Rosmarin, Wacholder
3 EL Ölauszug Beinwell (Herstellung siehe Klettenwurzelöl oben)
… mit dem Mixer vermischen. Im Kühlschrank aufbewahren.

Viele andere Wurzeln können ebenso verarbeitet und verwendet werden. Manche sind auch hervorragend zum Würzen geeignet, so z.B. die Wilde Möhre oder die Nelkenwurz. Aus anderen wiederum kann man nach dem Rösten Kaffee herstellen, z.B. aus dem Löwenzahn oder der Wegwarte.

Am Nachmittag wurde dann unser im Laufe des Jahres erworbenes Wissen in einem (gar nicht so leichten) Test auf die Probe gestellt, den aber alle bestanden haben. So sind wir nun von Karin höchstpersönlich zertifizierte Kräuterhexen ersten Grades. 🙂

Und am Abend gab’s noch einen gemütlichen Ausklang beim Heurigen – mit der Versicherung, im nächsten Jahr gemeinsam weiterzumachen und die nächste Stufe der Kräuterwissen-Leiter zu erklimmen.