Hafermilch selbstgemacht

Nuss-„Milch“ stelle ich ja bereits seit längerem selbst her, wenn ich Zeit dazu habe. Nun hab ich endlich auch die Self-Made-Variante von Hafermilch ausprobiert – mit gutem Ergebnis und großem Einsparungspotential.

Bei meiner Recherche im Internet hab ich öfter gelesen, dass die Milch unter Umständen schleimig wird, wenn man den Hafer bei der Herstellung kocht. Viel einfacher geht’s ohne, indem man das Getreide einfach über Nacht einweicht und am nächsten Tag weiter verarbeitet:

Hafermilch

2 Tassen unbehandelten, ungemahlenen Hafer mit 2 Tassen heißem (nicht kochendem) Wasser übergießen und über Nacht einweichen. Am nächsten Tag nochmal etwa dieselbe Menge sehr warmes Wasser zu den gequollenen Körnern geben und im Mixer gut pürieren.

Hafer

Hafer eingeweicht

Diese Masse wird dann wie bei der Mandelmilch durch ein Tuch abgeseiht. Die Milch auffangen, mit einer Prise Salz mischen und nach Belieben mit Honig oder Sirup süßen.

Hafermilch

Das verbleibende Hafermus kann man gut zu Aufstrichen oder Getreide-Soja-Laibchen weiterverarbeiten oder einfach unter’s Früchstücksmüsli mischen.

Hafermus

Haferflockenmilch

Auch aus Haferflocken kann man einen Milchersatz herstellen, der ganz gut schmeckt und vielseitig verwendbar ist. Bei meinem Versuch wurde das Endprodukt auch nicht schleimig – wenn aber doch, dann würde ich es einfach mit Einweichen statt Kochen versuchen:

100 g bis 200 g Haferflocken auf 1 Liter Wasser mit einer Prise Salz zum Kochen bringen, durchrühren, danach auskühlen lassen. Im Mixer gut pürieren und wiederum durch ein Tuch abseihen. Die weitere Verarbeitung und Verwendung entspricht der oben genannten Hafermilch.

Ein spezielles Aroma erhält man, wenn man die Haferflocken vorher leicht anröstet oder mit ein bisschen Zucker karamellisiert.

Sehr feine Varianten von beiden Rezepten erhält man auch, wenn man beispielsweise Datteln, Kakaopulver, Zimt oder auch Kokosflocken zusetzt.

Im Kühlschrank halten sich die Getreidedrinks einige Tage. Vor dem Gebrauch sollten sie jeweils wieder gut durchgerührt oder aufgeschüttelt werden, da sich die enthaltenen Schwebstoffe absetzen.

Angesichts der minimalen Kosten dieses selbstgemachten Haferdrinks frage ich mich allerdings schon, wie die Preisgestaltung bei den Supermarkt-Varianten zustande kommt. Ein paar Cent Selbermacher-Kosten für den Drink (und das verbleibende Hafermus!) stehen hier rund 2 Euro und mehr im Einzelhandel gegenüber, was für mich außerhalb jeder Proportion ist – trotz Transport, Verpackung, Lagerkosten etc.
Zum Vergleich: Für einen Liter Kuhmilch bekommt der Bauer angeblich immerhin um die 30 Cent, während das Endprodukt um rund 1 Euro in den Laden wandert.