Ab Anfang März wird’s ernst: Die Gartensaison beginnt mit dem Vorziehen von Tomaten-, Paprika-, Physalis- und allerlei anderer Pflanzen. Die Fensterbänke füllen sich und man fragt sich, woher man bloß im Vorjahr die unzähligen Anzuchtgefäße genommen hat. Zudem sind die meisten davon rund und nutzen den Platz auf der Fensterbank daher nicht optimal aus. Das hat sich dieses Jahr geändert – dank Tetra-Pak. 🙂
Ich hab in den letzten Wochen alle Tetra-Pak-Verpackungen ausgewaschen und aufgehoben, um sie nun ihrer gärtnerischen Bestimmung zuzuführen. Sogar Familie und Kollegen hab ich angeschnorrt, weil wir selber kaum mehr Produkte in derartiger Verpackung konsumieren.
Schneidet man je eine Seitenwand sorgfältig heraus, so erhält man super Anzuchtgefäße, die man platzsparend auf der Fensterbank platzieren kann. Die Laschen dienen zugleich als Halter für die leeren Samenpackerln zur Bezeichnung der jeweils ausgesäten Sorte. Der Einfachheit halber hab ich so einfach eine Samenart pro Tetrapack ausgesät:
Um die Feuchtigkeit zu halten und ein bisschen „Treibhausklima“ herzustellen, kann man ganz billige, dünne Jausensackerln über die Packungen stülpen bis die ersten Samen gekeimt haben. Die werden später bei uns zur Entsorgung des Mists aus dem Katzenklo nochmals verwendet.
Seit dem letzten Jahr kommt mir unsere neue Fußbodenheizung bei der Anzucht natürlich sehr entgegen. Die wärmeliebenden Samen stelle ich einfach auf den warmen Boden bis sich die ersten Triebe zeigen, was unter diesen Bedingungen wirklich sehr rasch geht. Dann wandern sie auf die Fensterbank, wo es etwas kühler, dafür aber heller ist, was meistens erfolgreich ein Vergeilen der Sämlinge verhindert.
Sind sie später groß genug und gut verwurzelt, werden sie vorsichtig herausgenommen und vereinzelt, bis es soweit ist sie ins Freie zu übersiedeln.
So erfüllen diese Verpackungen vor der Entsorgung und – hoffentlich – dem industriellen Recyling noch einen weiteren guten Zweck.
Auch andere Verpackungen leisten vor der Entsorgung gute Dienste. Herbert isst ganz gerne hie und da eine Fischkonserve. Die flachen Schalen kann man perfekt zur Kresse-Anzucht verwenden. Einfach auswaschen, zwei Blatt Küchenrolle falten und hineinlegen, ordentlich wässern und aussäen:
Im Garten bin ich mittlerweile schon dabei, die Gemüsebeete aufzubereiten, und ziehe bei dieser Gelegenheit auch gleich Beetbegrenzungen ein, was ich mir schon seit mindestens zwei Jahren vorgenommen habe. Die Rasenstreifen zwischen den Pflanzbeeten haben zwar nett ausgesehen, waren aber sehr pflegeintensiv. Immer wieder musste ich die Kanten abstechen, um das Gras im Zaum zu halten.
Ich hab dafür jetzt die alten Ziegelsteine aus einem Abbruch in Herberts Wiener Haus hergenommen. Leicht versenkt ergeben sie schöne Begrenzungen, die auch ganz nett „Bauerngarten-mäßig“ aussehen. Ein kleiner Rasenstreifen bleibt dazwischen nach wie vor. Aber ich denke, man kann mit dem Mini-Rasenmäher nun einfach auf den Ziegelreihen entlang fahren und so die sechs Beete in ein paar Minuten wieder hintrimmen.