Das erste Quartal dieses Jahres war eines der stressigsten, an das ich mich zeitlebens erinnern kann: Viele (große) Projekte, neue Kunden, ständiger Zeitdruck … Datenschutzausbildung zur DSGVO … Schulter- und Kreuzschmerzen durch das dauernde Sitzen … daheim eine Baustelle mit jeder Menge Todos … und zum Drüberstreuen natürlich Beziehung, Tiere und Haushalt. Manchmal wird mir echt schwindlig, aber irgendwie geht’s doch immer wieder rundum. Und was macht man, wenn’s draußen scheußlich ist, man selber am Zahnfleisch daherkommt und keine Ruhe findet? Man setzt sich wiederum vor den Computer, wirft den Commodore-64 Emulator an und ist in Windeseile wieder 13 Jahre alt. Naja, nicht ganz – aber zumindest im Gemüt. 😀
Processing – Der Master-Raster
Herbert hat mich wieder einmal gebeten, etwas für ihn zu programmieren: Eine Anwendung, die ein beliebiges Bild rastert und siebdruck-artig in verschieden große Kreise zerlegt, die dann mit dem Laser aus Metall herausgeschnitten werden können. Als „Waffe der Wahl“ hab ich mich für Processing entschieden, eine quelloffene Software, mit der man sehr einfach und schnell visuelle Prototypen programmieren kann. Das hat zur Abwechslung wieder einmal echt Spaß gemacht, obwohl ich mich nicht beklagen kann, zu wenig vor dem Rechner zu sitzen. 😉
Open-Source Software
Ich verwende sowohl privat als auch in meiner Firma sehr gerne Open-Source-Software. Und dies nicht nur, weil diese Anwendungen meist kostenlos oder zumindest relativ kostengünstig genutzt werden können. Die Hauptgründe sind vielmehr, dass man sich damit niemals an bestimmte Hersteller bindet (Vendor-Lock-In) und zumeist mit offenen Standards arbeitet, die wiederum gute Interoperabilität gewährleisten. Und im Notfall kann man sogar selber Hand anlegen und eigene Features einbauen oder auch Bugs fixen, wenn der Hut brennt. Zudem gewährleisten die vielen kritischen Augen der Open-Source-Entwickler-Community fast immer eine hohe Code-Qualität und schnelle Bugfixes.
Nun hab ich in den letzten Wochen ein paar neue Open-Source-Applikationen in mein Standardsoftware-Repertoire aufgenommen, die ich hier zusammen mit meinen langjährigen Anwendungs-Lieblingen kurz vorstellen möchte.
Die Maker Faire Vienna
Letztes Wochenende haben wir einen Abstecher auf die Maker Faire Vienna gemacht. 3D-Drucker, Raspberry Pis, Arduinos, Drohnen und mittlerweile auch Lasergeräte haben die ausgestellten Projekte und Firmen dominiert, aber auch einige nette handwerkliche DIY-Aussteller und -Anbieter waren dabei. Ein Highlight war naturgemäß Kolja Kuglers One Love Machine Band.
Sprachen lernen
Der Plan, bis in den Herbst hinein weniger am Computer und für die Firma zu arbeiten, geht leider seit Beginn meiner „Auszeit“ vor fast einem Monat nicht auf. Im Gegenteil. Ich hab mehr Arbeit als jemals zuvor – vermutlich weil ich meinen Kunden gesagt habe, dass ich über den Sommer nur eingeschränkt bis gar nicht zur Verfügung stehen werde. Deshalb muss natürlich jetzt noch schnell alles erledigt werden, wie könnte es anders sein. Hätt ich mir eigentlich denken können. 😀
Auf jeden Fall hab ich mir Anfang März vorgenommen, ab sofort alle zwei Jahre eine Fremdsprache neu zu lernen oder eine vor Jahren/Jahrzehnten gelernte wieder aufzufrischen. Und das lass ich mir trotz der ganzen Hektik nicht nehmen. Begonnen hab ich mit Russisch und mich dabei erst einmal mit den verschiedenen Lernmethoden an sich auseinandergesetzt.
Mein eigenes Online-Herbarium
Vor einiger Zeit habe ich ja im Internet nach brauchbaren Online-Plattformen zur Pflanzenbestimmung, -verwendung etc. gesucht. Fündig bin ich zwar geworden, aber wirklich zufriedenstellend hab ich keine der Websites gefunden. Daher ist schon damals der Gedanke gekeimt, einfach ein eigenes Online-Herbarium aufzubauen, was ja technisch überhaupt kein Problem ist, allerdings zeitlich durchaus eine Herausforderung bei meiner beruflichen Auslastung.
Jetzt hab ich es aber endlich angepackt und das Grundgerüst für die Plattform geschaffen.
Programmieren für Kinder
Heute einmal ganz etwas Anderes: Letztes Wochenende hab ich einen Programmierkurs für 9- bis 10-jährige Kinder organisiert. Ich hab länger überlegt, wie man einem Kind in diesem Alter die Grundlagen beibringen könnte, ohne es mit allzuvielen (englischen) Kommandos, Begriffen, Variablen etc. zu verwirren.
Zuerst dachte ich an Processing, was ich aber dann für Anfänger doch wieder als zu trocken und schwierig empfunden hab. Das Erfolgserlebnis sollte in diesem Alter schließlich nicht allzu lange auf sich warten lassen und auch Spaß machen – im Sinne von Bewegung, Multimedia-Fähigkeiten und Interaktion.